Mock Trials (simulierte oder improvisierte Gerichtsverhandlungen)
Recht häufig bekommen wir Anfragen von Mandanten oder Juristen-Kollegen nach einer unabhängigen Einschätzung ihrer Position in einem Rechtsstreit seitens der sogenannten professionellen „second opinion“ im Rechtsfall. Diese beinhaltet die Stärken und die Schwächen der Position und der Beweisgrundlage zu zeigen, einen vollständigen „Stresstest“ des gerichtlichen Projektes durchzuführen, bevor eine Gerichtsverhandlung beginnt, sowie eine Gerichtsrede des Rechtsanwalts zu bewerten. Zusätzlich ist es auch erforderlich, ein psychologisches Porträt des Richters und der Opponenten im potentiellen Streit anzufertigen, sowie eine optimale Bilanz der wirkungsvollen prozessualen und psychologischen Instrumente für die Leitung der Sache zu finden.
Es gibt mehrere Gründe dafür.
Einerseits bedarf der Mandant keiner vollständigen rechtlichen Unterstützung vor Gericht, wo ein innerbetrieblicher Jurist oder ein Jurist einer anderen Kanzlei auftritt.
In diesem Fall spielen die Experten der KIAP die Rolle der sogenannten „externen Assistenten“, was manchmal die Lage mit frischem Blick sehen und die Kosten des Rechtsstreites einsparen lässt.
Andererseits wollen die Prozessanwälte eine mögliche Neigung (sog. confirmation bias) überwinden, Unterlagen, Zeugen und Argumente ausschließlich so auszuwählen, zu suchen und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen, und alle komplexen und mehrdeutigen Umstände bekommen unbewusst keine gehörige Aufmerksamkeit, was manchmal zu katastrophalen Folgen führen kann.
In komplizierten Fällen können die Positionen der Parteien gleichwertig sein, und es ist nicht immer klar, wie das Gericht entscheidet.
In solchen Fällen ist es sehr wichtig, die „blinden Zonen“ und das Potential für die Verstärkung der Position zu erkennen. Das lässt sich durch simulierte Gerichtsverhandlungen (Mock Trials) erreichen, wenn dem „Richter“, einem erfahrenen gerichtlichen Profi, die Positionen beider Parteien mitgeteilt werden, und danach das simulierte Gericht eine eigene Entscheidung trifft. Dies macht es möglich, ein unabhängiges Gutachten zu relativ geringen Kosten zu bekommen, aber unter Einhaltung der vollständigen Vertraulichkeit und der Politik der Vermeidung der Interessenkonflikte der jeweiligen Partei im Prozess.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Mock Trial durchzuführen. Man kann mit den Kollegen aus der eigenen Firma trainieren, ihnen die Fallunterlagen zu lesen geben und mit ihnen die Positionen besprechen. Dies ist sinnvoll, aber die Kollegen sind nicht immer bereit, die Kritik in vollem Umfang zu äußern oder dafür eigene Zeit zu investieren. Unsere langjährige Erfahrung in Gerichtssachen zeigt, dass es noch wirkungsvoller ist, solche Prozesse mit unabhängigen Kollegen aus anderen Kanzleien durchzuführen.
Je nach den Zielen des Prozesses, der Persönlichkeit des Richters, der Opponenten und des Budgets kann man verschiedene Varianten des Gerichtes wählen:
Light Mock Trial:
Complex Mock Trial: